Freinet Kindertagesstätte

Der Heimatort der Freinet-KinderTagesstätte PrinzHöfte befindet sich auf dem Gelände des Vereins für ganzheitliches Lernen, Schulenberger Str. 4, 27243 Prinzhöfte, dem Zentrum PrinzHöfte.

Auf dem Gelände des Zentrums finden außer den KinderTagesstättenaktivitäten noch viele andere und auch immer wieder einmal wechselnde Aktivitäten statt. Zur Zeit beherbergt der Ort PrinzHöfte ein Architekturbüro, eine Gartenbaufirma, bietet Raum zum Wohnen und Leben, für artgerechte Tierhaltung, einen Permakultur-Kräutergarten, zum Brot backen, Imkern, etc. in kleinen Werkstätten, zum Tanzen, Singen, Yoga machen und, und, und…

Das Vereinsgrundstück ist ca. 2,5 ha groß, eine ähnlich große Fläche wurde außerdem als Weide dazu gepachtet. Das gesamte Gelände ist sehr naturnah und nach Permakulturprinzipien gestaltet. Es finden sich dort viele unterschiedliche Natur- bzw. Kulturzustände wie ein kleines Eichenwäldchen, mehrere Feuchtbiotope, Teiche, der Kräutergarten, Wiesenflächen, Kinderspielplätze, ein gepflasterter Hof. Die Gliederung des Geländes erfolgt größtenteils über Heckenstrukturen, nur im Bereich der Teiche wurden Zäune gezogen. Die Hecken sorgen für den Eindruck von Kleinräumigkeit und geheimnisvoller Vielfalt, zudem sind sie Wohnort für viele kleine Wildtiere, Igel, Vögel etc., versorgen uns mit leckeren Früchten und verbessern maßgeblich das Kleinklima.

Diese Umgebung mit ihren vielfältigen Möglichkeiten ist ganz im Sinne C. Freinets ein optimaler Lebens- und Lernort für die großen und kleinen Menschen der KinderTagesstätte. All dies ist da zum Wahrnehmen, zur Inspiration, zum Fragen stellen, zum Übersehen und Neuentdecken, zum Erfahren und Erleben. Es ist da, es regt an, die Kinder haben aber auch nicht automatisch eine Eintrittskarte in alles, wohl aber so etwas wie eine Fragekarte. Es gibt Bereiche, in denen sie sich völlig selbständig bewegen können und Bereiche, in denen sie die Begleitung Erwachsener, bzw. die Absprache mit den jeweils zuständigen Menschen benötigen. Die Kinder laufen nicht in dem ganzen Betrieb „am Rande mit“, sondern der Kindergarten ist der eigens für sie gestaltete, organisierte Lern- und soziale Zusammenhang. Das KinderTagesstättenhaus bietet ebenfalls Raum für viele Aktivitäten und stellt mit seiner überschaubaren Größe, seinen natürlichen Baumaterialien, seiner individuellen Gestaltung, seiner bewusst einfach gehaltenen, aber ästhetisch ansprechenden und vielfältig nutzbaren Ausstattung, ein gemütliches Zuhause für alle kleinen und großen Menschen der KiTa dar.

Die Gebühren orientieren sich an den KiTa-Gebühren der Samtgemeinde Harpstedt.

Die Pädagogik

Nach Freinets Auffassung hat unsere Gesellschaft die Aufgabe, jedem Kind die bestmögliche Chance zu einer umfassenden und allseitigen Entwicklung seiner Persönlichkeit, seiner Fähigkeiten und seiner Begabungen zu bieten. Hierbei gilt es jedoch nicht, das Kind zu etwas „hinzuziehen“ wonach es nicht verlangt, sondern das, was in ihm ist, zu schüren und zu stärken. Da das Lernen nicht vom Leben zu trennen ist, geht es in unserem Alltag im Wesentlichen um die Ausgestaltung unseres gemeinsamen Lebens und Lernens in der KiTa.

Selbstorganisation heißt für uns nicht nur „sich selbst zu organisieren“, sondern vielmehr auch die Organisation unseres gemeinsamen Lebens und Lernens in dier KiTa, unser Lernen von- und miteinander. Nach Freinet sind Kinder keine „unfertigen Erwachsenen, sondern in jeder Phase ihres Lebens eigenständige Persönlichkeiten“. Damit sich die Gruppe organisieren kann, gibt es bei uns vielfältige Hilfsmittel und demokratische Grundstrukturen. Wir sind der Auffassung, dass Demokratiefähigkeit durch möglichst frühe und kontinuierliche eigene demokratische Erfahrungen gelebt und gelernt wird. Kinder, denen Vertauen in ihre Fähigkeiten entgegen gebracht wird, haben die Möglichkeit, sich selbst als wirksam zu erfahren und ihre Fähigkeiten auszubauen.

Durch die Methode des Freien Ausdrucks bekommen Kinder die Möglichkeit, Inhalte mit denen sie sich beschäftigen, auf die jedem Einzelnen gemäße Art und Weise zum Ausdruck zu bringen – sei es durch spielen, sprechen, schreiben, malen, singen, tanzen oder formen. Wesentlich für die Begleitung der Kinder durch die Erwachsenen ist hier eine Haltung des Zulassens und des Annehmens.

Freinet nannte die „natürliche Methode“ seine Auffassung von dem, wie Lernen geschieht: „Am Anfang jeder Eroberung steht nicht das abstrakte Wissen, sondern die Erfahrung, die Übung und die Arbeit.“ Für uns bedeutet diese Auffassung des Lernens, den Kindern möglichst vielfaältige Erfahrungsräume zu eröffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, mit möglichst vielen Naturphänomenen in Berührung zu kommen – die diese zunächst auf ihre Weise begreifen, deuten und verarbeiten können.

Immer wieder ergibt sich aus unserem Leben und Lernen der Wunsch, an einen anderen Ort zu gehen, an dem wir mehr über eine Sache erfahren oder erleben können. Solche Orte können in der näheren Umgebung der KiTa liegen (Tipiwiese, Permakulturgarten, Erlenbruch) oder auch außerhalb des Ortes Prinzhöfte (Schwimmbad, Theater, das Zuhause eines Kindes). Durch die Begegnung mit dem „Fremden“ und Unbekannten lernen wir ganz nebenbei auch viel über uns selbst, über Unterschiedlichkeit und über Rücksichtnahme.

Jegliche Freiheit hat nach unserer Auffassung ihre Begrenzung im Gegenüber und die Begrenzung gibt dem Ganzen gleichzeitig auch ihre Form. Ohne Begrenzung ist Vielfalt unmöglich. Im sozialen Miteinander ist das gemeinsame Wohlbefinden die entscheidende Grenze unserer persönlichen Freiheit. Die Gruppenregeln, die wir in einem gemeinsamen Prozess mit den Kindern „erfinden“, verdeutlichen diese Grenze.

Kinder ernst zu nehmen und ihnen prinzipielles Vertrauen in ihre Fähigkeiten entgegen zu bringen, bedeutet für uns auch, sie mit achtsamer und altersgemäßer Begleitung Erfahrungen im Umgang mit Gefahren machen zu lassen (Kerzen, Lagerfeuer, Teiche, Messer, Säge, Hammer, Baumklettern). Wir glauben daran, dass Kinder die Regeln, die ihre Sicherheit betreffen, mit Erwachsenen gemeinsam entwickeln und ihren Sinn verstehen müssen.

Die Freinetpädagogik ist eine in ihrer Haltung zutiefst inklusive Pädagogik. Die Vielfalt in einer Kindergruppe hat viele Gesichter: das unterschiedliche Alter, unterschiedliche körperliche Voraussetzungen, unterschiedliche Elternhäuser und Herkunftsorte, unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse. Durch ein Zusammenwirken von unterschiedlichen Menschen kann etwas viel Größeres und Reicheres entstehen. Mit unserer Pädagogik treten wir der Haltung der Leistungsgesellschaft entgegen – und zwar aus dem grundsätzlichen Vertrauen in ein positives und dadurch auf natürliche Weise produktives Miteinander

Das vorrangige Anliegen des Kinderschutzes ist es, die physische und psychische Unversehrtheit von Kindern in ihrem gesamten Lebensumfeld zu gewährleisten. Kinder haben das Recht, in einem geschützen Rahmen heranzuwachsen, um sich zu einer eigenverantwortlichen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeit entwickeln zu können. Gleichzeitig haben Kinder das Recht, ihre Meinung zu äußern und an Entscheidungen beteiligt zu werden, von denen sie direkt betroffen sind.

Wir gehen davon aus, dass die Dokumentation des konkreten „Tuns“ der Kinder gleichzeitig eine Dokumentation ihres Lernens ist und sichtbar macht, was den Kindern als Handlungs- und Lernmöglichkeiten zur Verfügung gestellt wurde. Diese Dokumentation geschieht vorrangig mithilfe unserer „Mappen“ – den bebilderten und beschrifteten Lerntagebüchern der Kinder.

Wir arbeiten nicht mit einem festgelegten Eingewöhnungsmodell, sondern orientieren uns an dem konkreten Bedarf von Kind und Eltern. Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten ist ein kontinuierlicher Prozess, der vor den Sommerferien mit einem Abschiedsfest in der Krippe und einem Willkommensfest im Kindergarten seinen Abschluss findet. Der spätere Übergang vom Kindergarten in die Schule wird im sogenannten „Brückenjahr“ durch besondere Aktivitäten mit den Vorschulkindern vorbereitet. Hierzu gehören beispielsweise besondere Aufgaben innerhalb der Gruppe (Helfer sein) und die „Idee mit den Großen“ (1x wöchentlich forschen die Vorschulkinder zusammen).

Die Zusammenarbeit mit Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Unerlässlich für unsere pädagogische Arbeitsweise ist, dass Eltern unsere Haltung kennen und anerkennen. Darüber hinaus bedarf es bei einem freien Träger der Mitarbeit aller Eltern zur Organisation und Durchführung verschiedenster Aktivitäten und baulicher Maßnahmen. Die Elternschaft hat hierzu eine eigene Vereinbarung verfasst.

Träger der Freinet KiTa PrinzHöfte ist der „Verein für ganzheitliches Lernen und ökologische Fragen e.V.“. Die Regelöffnungszeiten der Kita sind von Mo bis Do von 7:30 Uhr – 15:00 Uhr und am Freitag von 7:30 Uhr bis 13:00 Uhr.

Kindergarten

Den Kindergarten besuchen bis zu 25 Kinder im Alter von 3-6 Jahren. Betreut werden die Kinder von 2 pädagogischen Fachkräften. Die Stunden teilen sich 3 MitarbeiterInnen.

Öffnungszeiten:

Regelbetreuungszeit:  Von 7.30 bis 15.00 Uhr, Freitag bis 13:00 Uhr

Tagesablauf im Kindergarten

Der Tag ist gegliedert in Phasen der Ruhe und der Aktivität, der Anspannung und Entspannung . Er hat täglich wiederkehrende und täglich neu zu erschaffende Elemente. Die Grundstruktur ist täglich wiederkehrend. Sie bringt durch ihre immer wieder erfahrbare Zuverlässigkeit Ruhe und das Gefühl von Sicherheit mit sich  und ist somit die Basis, sich auch auf neue Erfahrungen einlassen zu können.

Den Ablauf des Morgenkreises, die Art, wie er organisiert wird, verändert die Gruppe in einem gemeinsamen Prozess immer mal wieder, passt ihn ihren Bedingungen ( Größe, Altersstruktur etc.) an, er findet aber sicher immer statt. Auch andere Organisationspunkte werden hin und wieder verändert, jedoch immer in Absprache mit allen. Die Notwendigkeit, der Grund für die Veränderung  ist dann für alle  bekannt und nachvollziehbar. Jedes Kind  hat die Veränderung mitentwickelt und beschlossen.

Krippe

Die Krippe bietet Platz für bis zu 11 Kinder von 1-3 Jahren. Betreut werden die Kinder in der Kernzeit von drei ErzieherInnen. Die Stunden teilen sich 4 MitarbeiterInnen.

Öffnungszeiten:

Regelbetreuungszeit:  Von 7.30 bis 15.00 Uhr, Freitag bis 13:00

Tagesablauf in der Krippe

11 Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren besuchen zur Zeit täglich die Krippe und haben hier die Möglichkeit sich in der Gemeinschaft mit gleichaltrigen Kindern auszuprobieren, neue Räume zu entdecken und viele verschiedene Erfahrungen zu sammeln.

Unseren Tagesablauf passen wir immer wieder flexibel den Bedürfnissen der Kinder an. Daher ist der hier präsentierte Tagesablauf nur eine Momentaufnahme.

Außengelände des Kindergartens und der Krippe

Konsulationskita

Der Konsultationsschwerpunkt unserer KiTa ist die Demokratie in der Kindertagesstätte – die demokratische Organisation unseres Alltags mit den Kindern.

Wie können demokratische Strukturen in der Kindergruppe aussehen?“ „Wie entstehen und verändern sie sich auch immer wieder?“ „Wie zeigen sie sich auch in der räumlichen Gestaltung?“ Zu diesen und anderen Fragen wollen wir gerne mit unseren Besuchern gemeinsam nachdenken und arbeiten.

Unsere Angebote für Besucher:

Hospitationen, Führungen mit anschließenden Dialog- und Fragerunden, Vorträge, Workshops, Film und anschließende Dialogrunde

Material: Konzeption, Film, verschiedene Fachartikel, Kinderzeitungen

Team

Das Pädagogische Team in unserer KiTa ist vielfältig – in unseren Erfahrungshintergründen, unseren Ausbildungen und unseren Fähigkeiten.

Wir sehen diese Vielfalt, genau wie bei den Kindern und Eltern, als Stärke. Denn wie heißt es so schön: Wir alle bestehen aus einer Mischung aus Stärken und Schwächen – keine hat alle und keiner fehlen alle.

In diesem Sinne verteilen wir die Aufgaben in der Kita im Alltag mit den Kindern und auch auf Leitungsebene. Verbindendes Element und Basis allen Tuns ist unser Konzept.

Freiwilligendienste

Es ist möglich, in unserer Kita ein freiwilliges ökologisches Jahr zu machen und einen Bundesfreiwilligendienst zu verrichten. Hier kannst du alles darüber erfahren.

Kontakt & Anfahrt

Anmeldung

Ihr habt Interesse an einem Platz in der Kita Prinzhöfte? So funktioniert’s!

Wenn ihr euch für einen Platz in der Krippe oder im Kindergarten interessiert, benötigen wir von euch ein paar Angaben. Ein Interessentenformular findet ihr auf unserer Homepage oder persönlich bei uns im Büro. Das von euch ausgefüllte Formular sendet ihr an:

kontakt[at]freinet-kita-prinzhoefte.de

Der Infoabend findet in der Regel im Februar statt und bietet erste Einblicke in die Grundzüge unseres Systems. Ihr lernt unsere Räumlichkeiten und die MitarbeiterInnen kennen und könnt all eure Fragen, zB. zum Trägerverein oder zu den besonderen Aufgaben von Eltern in unserem Konzept, stellen. Den Termin für den nächsten Infoabend findet ihr auf unserer Homepage.

Um all die theoretisch gewonnenen Informationen einmal im Gruppenalltag zu erfahren, hospitieren Eltern in unseren Gruppen vor der Aufnahme der Kinder. Wenn wir euch einen KiTa-Platz anbieten können, werden wir uns mit einem Hospitationstermin bei euch melden. Die Hospitation dauert in der Regel einen Vormittag von ca. 8 bis 13 Uhr. Die Hospitationen finden in der Regel noch vor Ostern statt. Im Anschluss an die Hospitation erhaltet ihr eine Vertragsmappe zur Durchsicht Zuhause.

Habt ihr noch offene Fragen z.B. zu der Vertragsmappe, zu Elternstunden oder zum Konzept unserer Kita? Dann nehmt gerne Kontakt zu uns auf.

Die unterschriebenen Vertragsmappen können in der KiTa abgegeben werden bzw. per Post zugestellt werden.

Noch vor Beginn des neuen KiTa-Jahres findet in der Krippe ein Elternabend mit allen MitarbeiterInnen, allen „alten“ und allen „neuen“ Eltern statt. Für KindergarteneinsteigerInnen organisieren „alte“ Kindergarteneltern den ersten Elternabend für neue Eltern selbst.

Die Kosten für die Betreuung richten sich nach der zeitlichen Inanspruchnahme der Leistungen, nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Sorgeberechtigten und Anzahl und Alter der Kinder. Kinder ab 3 Jahren sind von den Betreuungskosten befreit. Für eine detailierteter Übersicht kann die Gebührenordnung auf der Homepage eingesehen werden.

Die KiTa-Zeit eures Kindes beginnt nach den Sommerferien mit einer individuellen Eingewöhnung. Das genaue Datum des Eingewöhnungsbeginns stimmen wir mit euch ab. In der Krippe solltet ihr hierfür etwas mehr Zeit einplanen.

Eure Patenfamilie soll euch helfen, euch in unsere KiTa-Gemeinschaft einzufinden und euch bei euren ersten Schritten an die Hand nehmen!

Gründung

Die heutige Kindertagesstätte entstand 1990 aus einer kleinen Kindergruppe.

Das Zentrum Prinzhöfte war damals ein Ort, an dem sich viele Leute trafen und sich mit Themen aus der Ökologie, der Permakultur und der Freinetpädagogik auseinandersetzen, sich in diesen Bereichen erprobten und Seminare zu diesen Themen organiserten.

Aus der einfachen Notwendigkeit heraus, dass die Kinder dieser Leute Betreuung brauchten, hat sich diese erste Kindergruppe gebildet. In Zusammenarbeit mit dem Verein, Eltern, Zivildienstleistenden und MitarbeiterInnen wurde aus dieser kleinen Kindergruppe 1998 ein offiziell anerkannter Kindergarten, 2011 wurde zusätzlich die Krippe eröffnet.

Netzwerk

Freinetkooperative

www.freinet-kooperative.de

Freie Schule PrinzHöfte

https://www.prinzhoefte-schule.de

Konsultationskindertagesstätte in Niedersachsen

www.mk.niedersachsen.de

Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz (FÖJ)

www.nna.niedersachsen.de